Ausschreibung der Cyberagentur Neurotechnologien im Kontext der Mensch-Maschine-Interaktion

Von Natalie Ziebolz

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Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit (Cyberagentur) hat ein Projekt zur Erforschung von Neurotechnologie im Kontext der Mensch-Maschine-Interaktion ausgeschrieben. Dafür stehen über einen Zeitraum von vier Jahren bis zu 30 Millionen Euro zur Verfügung.

Aktuell entstehen im Bereich der Neuroinformatik transformative und extrem weitreichende neue Nutzungsmöglichkeiten mit direktem Einfluss auf den Menschen und dessen Interaktionsformen
Aktuell entstehen im Bereich der Neuroinformatik transformative und extrem weitreichende neue Nutzungsmöglichkeiten mit direktem Einfluss auf den Menschen und dessen Interaktionsformen
(© kras99 – stock.adobe.com)

Von der Steuerung bionischer Prothesen über die gezielte Hirnstimulation zur Behandlung seelischer Erkrankungen – Brain-Computer-Interfaces sind in der Medizin keine Wunschvorstellung mehr. Im März hatte die Cyberagentur daher ein Rahmenwerk für Cybersicherheit in Gehirn-Computer-Schnittstellenanwendungen beauftragt. „Es geht vor allem darum, die so genannte Brain Privacy, also die Privatsphäre des Gehirns ganzheitlich zu definieren: Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit die Persönlichkeitsrechte sowie Datensicherheit und Datenintegrität der Nutzer von Gehirn-Computer-Schnittstellen gewahrt bleiben? Wie lässt sich eine dafür nötige umfassende Sicherheitsarchitektur präzise beschreiben? Wie kann an die bereits bestehenden regulatorischen, ethischen und sicherheitstechnologischen Anforderungen angeknüpft werden?“, erklärte Dr. Simon Vogt, Projektverantwortlicher der Cyberagentur, damals.

Die Ergebnisse wurden bereits im Sommer 2022 veröffentlicht. Ihre Kernaussage: Es sollten die neuesten systemtechnischen Methoden zur Modellierung von Datenschutzbedrohungen, zur Risikobewertung und zum Datenschutz-Engineering auf den BCI-Bereich übertragen werden. „Wir schlagen außerdem eine Reihe neuartiger Privacy-by-Design-Merkmale für BCIs vor, wobei der Schwerpunkt auf Merkmalen liegt, die die BCI-Transparenz als Voraussetzung für die informationelle Selbstbestimmung der BCI-Benutzer fördern, sowie auf Designmerkmalen zur Gewährleistung der Autonomie der BCI-Benutzer“, so die Verfasser.

Das gesamte Rahmenwerk können Sie hier nachlesen:

Weiterführendes Forschungsprojekt ausgeschrieben

Damit hat die Cyberagentur die Grundlage für das aktuell ausgeschriebene Projekt zur Erforschung von Neurotechnologien im Kontext der Mensch-Maschine-Interaktion gelegt. Ziel ist es, herauszufinden, wie die Kommunikation zwischen Menschen und (teil)autonomen Systemen vereinfacht, verkürzt und ohne den Umweg über Text-, Berührungs- oder Spracheingaben erfolgen kann. Zudem soll eruiert werden, wie große Informationsmengen kognitiv erfasst, erarbeitet und nahtlos als Anweisung ausgegeben werden.

Dafür stehen über einen Zeitraum von vier Jahren bis zu 30 Millionen Euro zur Verfügung. Zunächst müssen Interessierte – Universitäten, Forschungsinstitute, Firmen und explizit auch Start-Ups oder Gemeinschaften/Konsortien aus der EU – jedoch einen Teilnahmewettbewerb für sich entscheiden. Dessen erste Stufe läuft noch bis 7. November diesen Jahres und dient zunächst zur Überprüfung der grundlegenden Voraussetzungen – etwa der notwendigen Fachexpertise.

Ab Mitte November geht es dann für diejenigen, die die Auswahlkriterien erfüllen, in die zweite Runde der Ausschreibung. Bis 31. Januar 2023 haben diese Zeit, ein Angebot vorzulegen, welches in den einzelnen Verhandlungsrunden final überarbeitet werden kann. Abschließend wählt die Cyberagentur das vielversprechendste Angebot aus.

Die Ausschreibung wird gemeinsam mit der PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH als Vergabestelle durchgeführt und ist auf deren Webseite unter der Nummer 2022-I-021 veröffentlicht.

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