DMEA 2023 Gesundheitsbranche zeigt sich selbstbewusst optimistisch

Von Johannes Kapfer 2 min Lesedauer

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Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) war eines der Kernthemen der diesjährigen DMEA. Eine Umfrage von Imprivata hat ergeben, dass die Mehrheit der Befragten in Bezug auf die Sicherheit im IT-Bereich und die Umsetzung des KHZG weitestgehend zufrieden ist. Worin dennoch Optimierungsbedarf gesehen wird.

Eine Umfrage auf der DMEA 2023 hat ergeben, dass das KHZG teilweise schon umgesetzt worden ist
Eine Umfrage auf der DMEA 2023 hat ergeben, dass das KHZG teilweise schon umgesetzt worden ist
(© Worawut - stock.adobe.com)

Mitte September 2020 wurde das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) beschlossen, durch das Krankenhäusern und Kliniken bis zu 4,3 Milliarden Euro zur Förderung der Digitalisierung sowie der digitalen Infrastruktur bereitgestellt wurden. Ziel des KHZG war es unter anderem, die Modernisierung der Krankenhäuser mit Blick auf die stationäre Notfallversorgung voranzutreiben. Die ausfallsichere Verfügbarkeit von Patientendaten trägt maßgeblich zum Behandlungserfolg bei und sind in Zeiten von wiederkehrenden Cyberangriffen auf Strukturen der Öffentlichen Verwaltung sowie des Medizinsektors keine Selbstverständlichkeit. Auf der diesjährigen DMEA war das KHZG und dessen Umsetzung daher eines der Leitthemen.

Umfrage: Optimismus bei Cybersecurity und Förderung des KHZG

Mehr als 200 Fachbesucher der DMEA wurden im Rahmen einer Umfrage zu den bereits getätigten Investitionen im IT-Bereich sowie der Cybersecurity in ihren Einrichtungen befragt. Durchgeführt wurde die Umfrage von Imprivata.

Der Grundtenor der Umfrage war durchaus positiv – einige der Befragten sahen jedoch noch einiges Verbesserungspotential in bestimmten Bereichen.

  • Der Umgang mit hochsensiblen Patientenakten entwickelt sich in den letzten Jahren immer mehr zum Drahtseilakt. Zwei von drei Befragten gaben an, dass in ihren Institutionen – insbesondere seit der Umsetzung des KHZG – die Sicherheitsstandards signifikant angehoben wurden.
  • Als besonders gut und fair umgesetzt sehen, mit ebenfalls über 60 Prozent der Befragten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinberufe die Regeln und Vorschriften in Bezug auf Compliance.
  • Rund die Hälfte der Befragten konnte – aufgrund des KHZG – ein erhöhtes Investitionsaufkommen für die Belange der IT-Infrastruktur beobachten. Interessant ist in diesem Kontext, dass rund 13 Prozent der Befragten angaben, dass in ihren Kliniken zusätzliche IT-Ausgaben, die als KHZG-unabhängig einzustufen sind, getätigt wurden.

Daran scheitert die Umsetzung des KHZG vielerorts

Grundsätzlich scheinen das KHZG und die daraus resultierenden Investitionen in die medizinische IT-Infrastruktur in den Krankenhäuser und Kliniken angekommen zu sein und erste Effekte zu zeigen. Doch die Umsetzung des KHZG bindet intern Fachkräfte in nicht unerheblichem Ausmaß. Man darf schließlich nicht vergessen, dass solche Rundumerneuerungen der digitalen Infrastruktur zumeist im laufenden Betrieb eines Krankenhauses stattfinden und nur schwer mit dem eigentlichen Kerngeschäft, der Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten, vereinbar ist. Der grassierende Fachkräftemangel, der die IT-Branche zunehmend beschäftigt, trägt zur Verschärfung des Problems bei.

Ursprünglich war bei der Vorstellung des KHZG vorgesehen, dass bis 2023 ein Großteil aller Investitionen abgeschlossen sein und man sich eigentlich in der erweiterten Evaluationsphase befinden sollte. Aufgrund der eben genannten Umstände haben viele, im Zuge des KHZG beschlossenen, Projekte und Initiativen das Planungsstadium jedoch noch nicht verlassen. Es bleibt in den nächsten Monaten daher abzuwarten, ob der verhaltene Optimismus, der im Zuge der Umfrage wahrgenommen werden konnte, gerechtfertigt ist.

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